Titel

     
 

Postsendungen aus Deutschland in den von den Franzosen besetzten Teil des Reichslandes Elsass-Lothringen waren ab August 1914 nicht mehr möglich. Sie wurden mit einem Stempel versehen - Zurück - vom Feinde besetzt -.

Die Briefe können durch Mausklick vergrößert werden.

 
     
   

Leipzig 27.8.14 nach Alt-Thann

Leipzig 2.11.14 nach Alt-Thann

 
   
Alt-Thann Alt-Thann  
   

Der Brief wurde "offen" eingeliefert, wie schriftlich vermerkt, dazu ein Stempel "Vertraulich".
Er konnte nicht mehr zugestellt werden und trägt den Stempel "Zurück - vom Feinde besetzt".
Dazu noch einen Kastenstempel "Zurück an den Absender".
Die Rückseite ist leer.

Der Brief geht an die gleiche Adresse, aber 5 Wochen später.
Das Ober-Elsass war seit August von den Franzosen besetzt. Wusste man das in Leipzig nicht? Er ist auch "offen" eingeliefert, in Mülhausen mit dem Kontrollstempel versehen "Geprüft und zu befördern - Post Kommission MülhauSen Els." und dann der Stempel " Zurück vom Feinde besetzt" und Kastenstempel "Zurück an den Absender". Die Rückseite ist leer.

 
   
 
     

24.9.14 Straßburg nach Urbis bei Wesserling

 
  Straßburg  
     

Brief aus Straßburg mit Stempel der Postkontrollstelle Straßburg - geprüft und zu befördern - und dem Stempel - Zurück - vom Feinde besetzt -.

 
     

12.10.14 Straßburg nach Hindlingen

 
   
     

Straßburg nach Hindlingen, auch heute heißt der Ort im Sundgau Hindlingen. Kontrollstempel Straßburg - Geprüft und zu befördern - und ZURÜCK vom Feinde besetzt.

 
     

14.11.14 Strassburg nach Niedersept

 
   
     

Einschreibbrief nach Niedersept, heute Seppois-Les-Bas.
Auf der Vorderseite Stempel Straßburg 4 f (Postamt Quai de Paris), 
auf der Rückseite ein Stempel gleiches Datum, gleiche Zeit, aber Straßburg 1 b (Bureau principal - Hauptpost).
Das bedeutet aber wohl nicht, dass der Brief schon in Straßburg mit dem "Zurück" Stempel versehen wurde. Der Stempel soll in Mülhausen angebracht worden sein.
Dafür spricht auch, dass offensichtlich immer der gleiche Stempel benutzt wurde, was man an dem hochgestellten "n" in - Feinde - erkennen kann.
Der Brief hat keinen Kontrollstempel.

 
     

21.11.14 von Bremen nach Oberbruck

 
  zurück, vom Feinde besetzt Bremen  
     

 - Zurück - vom Feinde besetzt -
 Die Rückseite des Briefes ist leer.

 
     

26.11.14 Bielefeld nach Thann

 
  Bielefeld  
     

 - Zurück - vom Feinde besetzt -
Dieser Brief geht aus Bielefeld, von der Herrenwäschefabrik Ludwig Heidsieck an die Firma M. Knopf. M. Knopf war eine jüdische Warenhauskette mit Filialen auch im Elsass. Nach dem Ersten Weltkrieg gingen die Warenhäuser im Elsass und in Lothringen verloren.
Die Warenhäuser im Reich existierten bis zur "Arisierung" im Jahre 1938.
Die Wäschefabrik Heidsieck gab es noch nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Brief hat keinen Kontrollstempel.
Die Rückseite des Briefes ist leer.

 
     

5.12.14 Straßburg nach Sentheim

 
   
     

 - Zurück - vom Feinde besetzt -
Der Brief hat einen Kontrollstempel und auch einen Eingangsstempel von der Rücksendung.

 
 
 

Nach Thann aus Berlin vom 12.12.1914

Nach St. Amarin aus Hannover vom 12.12.1914

   
Berlin Hannover
   

Dieser Brief ist mit einem Stempel versehen:
ZURÜCK
vom Feinde besetzt
Er ist in Berlin NW 21 am 12.12.14 aufgegeben und nach Thann/Oberelsass adressiert. Der Brief hat keinen Kontrollstempel.

Auch diese Karte ist mit dem gleichen Stempel versehen:
ZURÜCK
vom Feinde besetzt
Sie ist adressiert: An die Betriebskrankenkasse der Kammgarnspinnerei Malmerspach A.-G. St. Amarin (Ob.-Els.) Der Brief hat keinen Kontrollstempel.

 
     

Leipzig (?) nach Alt-Thann

 
   
     

Ein merkwürdiger Brief. Er ist nicht frankiert, ein genauer Absender ist nicht angegeben. Es könnte Philipp Reclam (Verlag Leipzig) sein. Der Brief hat keinen Kontrollstempel.

 
     

1.8.14 Straßburg nach Liege

 
   
     

Straßburg-Königshofen nach Liege (Lüttich) vom 1.8.14 mit Stempel - Wegen Kriegszustand zurück - .
Die Kriegserklärung gegen Frankreich erfolgte am 3.August 1914 und gegen Belgien am 4. August.
Warum schon am 1. August die Rücksendung wegen Kriegszustandes?

 
 
 

31.7.14 aus Münstereifel nach Straßburg

Ausschnitt Rückseite

   
   

Dieser Brief ist noch einen Tag früher als der darüber abgeschickt worden und am 31.7.14 mit dem Zurück-Stempel versehen worden.

Ausschnitt der Rückseite mit dem Stempel: Wegen Kriegszustandes Befoerd. VERBOTEN

 

Pfastatt gehört heute zum Ballungsgebiet der Stadt Mülhausen, ist aber ein selbständiger Ort geblieben. Charlottenburg war zu der Zeit eine eigene Stadt und wurde 1920 nach Berlin eingemeindet.

 

Pfastatt 14.5.15 nach Charlottenburg

 

Rückseite

   
Pfastadt Pfastadt
   

Der Brief hat einen Zweikreisstempel PFASTATT (SCHLOSS) 14/5 15. Bemerkenswert ist, dass der gedruckte Absender in franz. Sprache durchgestrichen und durch einen Stempel mit deutschem Absender ersetzt wurde. Der Grund: 1915 kam es zu einer verordneten Germanisierungswelle. Die franz. Bezeichnungen wurden in deutsche geändert. Der Brief wurde von der Postkontrollstelle Mülhausen geprüft.

Auf der Rückseite hat der Brief einen Stempel:
Aus militärischen Gründen verzögert.
Leider ist kein Eingangsstempel vorhanden, so dass man nicht sagen kann, wann der Brief tatsächlich angekommen ist. Was bedeutet das "Q" im Kreis?

 
 
     

Lutterbach 17.4.15 nach Lausanne

Rückseite

   
Lutterbach Lutterbach
   

Der Brief ist adressiert an: Internationales Feministisches Auskunftsbüro für vermisste Civilpersonen, Lausanne Schweitz (mit -tz-) Er wurde in Mülhausen kontrolliert.
Hat jemand eine Idee, was das für ein Komitee war?

Auf der Rückseite der Stempel:
Aus militärischen Gründen verzögert.
Ankunftsstempel LAUSANNE FACT. LETTR. 30 IV 15

 
         

Freisdorf 4.?.1919

 
     
Freisdorf    
     

Ein Brief an das gleiche Komitee aus dem besetzten Elsass aus dem Jahr 1919. Was war das für ein Komitee?
Übrigens trägt dieser Brief einen neuen Kontrollstempel, auch oval aber die Ziffern in kursiv. Diese Stempel wurden ab 2.1.1919 verwendet und zählen von 1 bis 200. Dieser trägt die Nummer 19 und ist Mülhausen zuzuordnen.

 
 
 
     

Berlin 25.8.1915 nach Aniche

Rückseite

   
   

Am  25.8.1915 hat ein Berliner versucht einen Brief in das von Deutschen besetzte Gebiet Frankreichs zu senden. Bemerkenswert ist die Anschrift:
"Aniche Frankreich in deutschem Besitz".
(Aniche ist ein Ort in der Nähe der belgischen Grenze)

Der Brief wurde an den Absender in Berlin zurück geschickt mit dem Stempel versehen:
"Zurück keine Beförderungsmöglichkeit".
Hat Herr Steenbock wirklich geglaubt dass der Brief im besetzten Frankreich zugestellt werden könnte?